Cambodunum - Römisches am Alpenrand

Als guter Guide :-) versuche ich auch im Urlaub, mein Wissen über die alten Römer zu erweitern. So gibt es in Kempten im Allgäu einen Archäologischen Park, ähnlich dem in Xanten. Ich habe einen Regentag genutzt, um mich dort einmal umzuschauen.

Hier ein Blick auf Cambodunum (= römischer Name von Kempten). Die Römer haben hier, anders als in Köln, keine neue Stadt errichtet, sondern die Hauptstadt der keltischen Estionen "übernommen". Dies geschah etwa zur selben Zeit, als die Augusta Treverorum (Trier) und die Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) gegründet wurden, somit handelt es sich hier um die ältesten Städte Deutschlands.

Wie in römischen Städten üblich gabe es auch hier einen Statthalterpalast, ein Forum und Thermen. Die "Kleinen Thermen" sind heute mit einem Schutzbau versehen und geben sehr anschaulich Einblick in die für die Römer so wichtige Badekultur.

Links: die Thermen im Modell, Mitte: die Fußbodenheizung des Warmbad es (tepidarium), rechts: das Fundament des Kaltbades (piscina)

Römische Thermen verfügten über drei Temperaturbereich: unmittelbar neben den Öfen lag das caldarium, anders, als der Name vermuten lässt, das Heiswasserbad (50°C). Es wurde über einen Feuerungskanal mit heißer Luft gewärmt. Auf dem mittleren Bild sind die Ziegelstapel zu sehen, mit deren Hilfe künstliche Hohlräume geschaffen wurden, durch die heiße Luft zum Erwärmen von Wasser und Fußboden geleitet wurden. Dieser war so heiß, dass die Besucher Holzschläppchen getragen haben, um sich nicht die Füße zu verbrennen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Statue des Kaisers Augustus in der Nähe der früheren Basilika

Wieder aufgebaut wurde ein Tempelbezirk mit insgesamt dreizehn Kultbauten. Das größte Gebäude, eine Doppelhalle, ist für Besucher zugänglich.

Weitere Informationen unter www.apc-kemten.de.

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