Teatime im Savoy Köln

Ein Artikel im "Kölner Stadtanzeiger" hatte mich neugierig gemacht, und jetzt, Ende Februar, zu einer Zeit, wo sich auch Stadtführer etwas entspannen können, konnte ich das Vorhaben umsetzen: einmal zur "Teatime" ins Savoy Hotel in die Turiner Straße 9. Das ist ein von außen etwas unscheinbares Gebäude an der Nord-Süd-Fahrt im Eigelstein-Viertel, zu Fuß vielleicht fünf Minuten über den Breslauer Platz vom Hauptbahnhof entfernt. 

Ich habe mir den Spaß gemacht, mit dem Auto hinzufahren, denn es gibt dort einen ganz besonderen Service: vor dem Haupteingang gibt es einen aufmerksamen Mitarbeiter, nennen wir ihn einmal "Wagenmeister", der das Fahrzeug des Gastes übernimmt und in die Garage des Hauses fährt. Ganz, wie es sich für ein Haus mit dem klangvollen Namen "Savoy" gehört, denke ich.

Ich hatte die notwendige Reservierung vorgenommen; nach freundlicher Begrüßung am Empfang konnten die Plätze am gedeckten Tisch in der "Kaminlounge" eingenommen werden. Auf dem Foto links ist zu sehen, dass dieser Raum üppig dekoriert ist und wie ein großes Wohnzimmer wirkt. Der gasbefeuerte Kaminofen mit bis an die Decke reichendem gläsernen Überbau strahlte eine intensive Wärme aus, was ich angesichts der niedrigen Außentemperaturen als angenehm empfand.


Nicht erwartet werden darf hier eine professionelles "Tea-Tasting" mit genauen Herkunftsangaben und Zubereitungstipps. Gleichwohl stehen drei Teesorten standardmäßig auf dem Programm, darüber hinaus führt eine zweiseitige Teekarte zusätzliche Optionen auf. Die Tees werden in ihren Grundzügen vorgestellt bevor sie serviert werden. Ich hatte zunächst einen Darjeelig, dann einen Assam und schließlich einen mit Orangen aromatisierten Rooibos-Tee.  Die verschiedenen Sorten werden in Kannen serviert, die eigentlich zu groß für eine Person sind. Der aufmerksame Service sorgte stets dafür, dass frischer Tee serviert wurde sobald die Kannen neben dem Rechaud platziert wurden.


Begleitet wurde der Tee mit allerlei Gebäck von süß bis deftig. Auf der Etagere sind ganz oben Brownies und Früchte zu sehen, in der Mitte Obsttörtchen und Scones, ein typisches englisches Teegebäck. Diese sind hausgebacken, und zwar mit und ohne Rosinen, und werden noch warm gereicht. Die Sandwiches ganz unten waren u.a. mit Lachs, einem Frischkäse-  und einem Eiaufstrich belegt.

Zu den süßen Sachen  wurde zudem "Clotted Cream", einem speziell zubereiteten Rahm aus Milch (Foto, Mitte), Himbeer- und die für eine englische Teatime unvermeidliche Orangenmarmelade (links) gereicht (passte natürlich sehr gut zu dem oben erwähnten Roiboos-Tee).


Alles in allem habe ich die Teatime im Savoy sehr genossen;  wenn Sie in Köln sind und etwas Zeit haben sollten Sie sich das nicht entgehen lassen.

 

 

 

P.S.: natürlich hatte der Wagenmeister dafür gesorgt, dass mein Auto wieder rechtzeitig vor dem Hoteleingang stand....