Es ist nur 1,64 Meter lang, bringt beachtliche 6 t Gewicht auf die Waage und hört auf die amtliche Bezeichnung N12. Gemeint ist ein Teilstück der antiken Wasserleitung, über die sich die römischen Gründer Kölns mit exzellentem Wasser aus der Eifel versorgten. Beim Neubau der B256 N in Hürth-Hermülheim musste 2016 ein Teilstück des antiken Bauwerks weichen, es landete aber nicht auf der Deponie, sondern wurde in 28 Teilstücke zersägt und an Gemeinden, Firmen, Verbänden und Privatpersonen weitergegeben. Darunter war auch N12, dass seit kurzem vor dem Sitz des Regierungspräsidenten in der Zeughausstraße aufgestellt wurde.
Die römische Wasserleitung wurde, wo immer möglich, aus Frostschutzgründen im Erdreich verlegt. Sie bestand im unteren Teil aus einem U-förmigen Profil aus Römerbeton ("opus caementitium"), darauf wurde ein Gewölbe gesetzt (linkes Foto). Die Gesamthöhe des ausgestellten Teilstücks beträgt 1,20 Meter. Gegen Wasserverluste wurde auf die inneren Kanalwangen eine Schicht "opus signinum" augetragen. Auf dem Foto in der Mitte ist sie als rosa Linie zu erkennen. Die Farbe rührt von den Ziegeln, die, fein gerieben, für seine Herstellung verwendet wurden. Mit der Zeit lagerte sich der im Wasser enthaltene Kalk auf den Wangen ab. Diese schichtweisen Aufsinterungen zeigen sich besonders deutlich an der rechten unteren Ecke des Exponats.
Auffällig an "N12" sind die Rippelmarken auf der rechten Bodenseite des Kanals. Sie wurden durch den Kalkgehalt des strömenden Wassers geformt. Der Querschnitt zeigt sehr schön den schichtweisen Aufbau der Formation.
Das Kanalstück ist unter einem Schutzdach vor Wind und Wetter geschützt. Weitere Informationen über die römische Wasserleitung und das Teilstück N12 können sie der aufgestellten Infotafel entnehmen.