Das "Blaue Wunder" am Ennert

Im zeitigen Frühjahr, wenn bis auf einige Buschwindröschen noch nichts blüht, können Sie am Ennert im nördlichen Siebengebirge ihr "Blaues Wunder"  erleben. Wie bei einem Gemälde nimmt der Besucher erst einen blauen Schatten im Unterholz wahr, um bei genauerem Hinsehen festzustellen, dass er  sich aus Tausenden von kleinen Einzelblüten zusammensetzt.  Das Blümchen, die hier für einen ersten Farbtupfer im Frühjahr sorgt, ist  der Zweiblättrige Blaustern (Scilla bifolia).  Wenn Sie in diesen Tagen eine Wanderung zur Aussichtsplattform zur Rabenlay machen (zum Beispiel vom Wanderparkplatz Holtorf), kommen Sie an  diesem Naturwunder vorbei.


Die Blume bildet nur zwei schmale Blätter aus und hat eine sternförmige Blüte - daher der Name. Sie wird etwa 15-20 Zentimeter hoch und ist giftig.  Sie kommt rund um das Mittelmeer vor; von dort erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet in Richtung Norden. Am Ennert ist jedoch Schluß: Weiter nördlich ist die wärmeliebende Pflanze nicht mehr zu finden.


Und finden muss man sie erst einmal, denn sie ist so selten, dass sie sogar nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt ist. Hier gilt die bekannte Regel: Nur gucken, nicht anfassen.  Nicht einmal ein Sträußchen für die heimische Blumenvase darf gepflückt werden.  Auch aus einem anderen Grund sollten wir die Finger von dem  blauen Blümelein lassen, denn es ist ziemlich giftig.  Nach einem  alten Aberglauben darf man nicht einmal an den Blüten riechen. Wer es dennoch tut, riskiert,  Sommersprossen zu bekommen.


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