Köln hat eine lange Tradition als Automobilstadt. So konstruierte August Horch ab 1899 in Ehrenfeld seine ersten Fahrzeuge, und in der Gasmotorenfabrik Nikolaus Otto waren berühmte Ingenieure wie Gottlieb Daimler, Wilhelm Maybach und Ettore Bugatti am Werk. Citroën eröffnete 1927 ein Produktionswerk in Köln-Poll und 1932 rollte der erste Ford in Köln vom Band.
Seit Beginn der 1970er Jahre ist auch der japanische Hersteller Toyota in der Domstadt vertreten. Damals stieg der mittlerweile nach Produktionszahlen größte Automobilkonzern mit den Modellen Corolla, Corona (!) und Celica den deutschen Markt. Zur Steigerung des Bekanntheitsgrades trug damals der Werbespruch "Nichts ist unmöglich, Toyooooota" bei.
Der Spruch gilt auch für das Logo von Toyota, das es im Cateringbereich der Marsdorfer Ausstellung als Waffel am Stil gibt.
In Köln Marsdorf ist die deutsche Vertriebszentrale von Toyota mit einigen Tochterfirmen angesiedelt. Während des Formel-1-Engagements der Japaner wurde die Fahrzeuge hier in Köln gebaut, genauso wie die World Rallye Cars und die Hybrid-Boliden für Langstreckenrennen wie die 24-Stunden von Le Mans. Für den Kundenmotorsport werden hier von der Tochterfirma "Toyota Gazoo Racing" die Modelle "GR Supra GT4" und "GT 86" produziert.
Der Toyota-Händler Peter Pickert eröffnete 1994 in der Nähe von Passau das größte private Toyota Museum außerhalb Japans. Nach dem Tod des Sammlers gelangte die Kollektion in den Besitz von Toyota und öffnet nun an jedem ersten Samstag im Monat von 10 - 14 Uhr seine Pforten. Bei freiem Eintritt können Fans der japanischen Marken und Technikinteressierte rund 70 Fahrzeuge aller Baureihen bestaunen. Leider gibt es an den einzelnen Fahrzeugen keine Informationen über Baujahr, Hubraum, Leistung etc. aber auf der Webseite
toyota-collection.de ist jedes ausgestellte Auto ausfrührlich beschrieben.
Für das leibliche Wohl zu günstigen Preisen ist gesorgt.
Ein Highlight der Toyota-Collection: der 2000 GT. Als er 1967 auf den Markt kam, galt er mit einer Leistung von 150 PS als Supersportwagen, der mehrere Geschwindigkeitsrekorde aufstellte. Er wurde nur 351-mal gebaut, davon nur 109 Linkslenker. Und war rar ist, ist teuer. Entsprechend werden diese Fahrzeuge, wenn überhaupt, dann im siebenstelligen Bereich gehandelt. Zur Sammlung in Marsdorf gehören gleich 2 Exemplare dieses zeitlos schönen Supersportlers.
Noch ein Hingucker: ein Celica Coupè GT von 1977. Gegenüber dem Serienmodell wurde die Leistung auf 108 PS gesteigert , und der markante Kühlergrill lässt schon erahnen, das hier ein Fahrzeug mit Sportlergenen unterwegs ist.
Dieser Celica GT trägt den Zusatznamen "Sunchaser", da er bei dem Crailsheimer Karossier Topic mit einem Faltdach veredelt und somit in das ideale Gefährt für Freiluftfans umgebaut wurde. Abgesehen davon, dass auch diese Fahrzeuge selten sind ,verfügt das in Marsdorf ausgestellte Exemplar über ein ungewöhnliches Alleinstellungsmerkmal: Die früheren Formel-1-Werksfahrer von Toyota, Ralf Schumacher und Olivier Panis, haben sich mit ihren Unterschriften auf der Motorhaube verewigt.
Die unverwüstlichen Land Cruiser sind ebenfalls in mehreren Ausführungen vertreten. Sie wurden ab 1974 produziert, kamen aber erst 1981 auf den deutschen Markt. Links auf dem Bild ist mit dem BJ42 ein Fahrzeug aus dem ersten Produktionsjahr mit einem 90 PS-Dieselmotor zu sehen. Der rechts platzierte FJ 45 von 1975 wurde für Freiwillige Feuerwehr in Reith/Tirol umgebaut und zeigt, wie flexibel diese Modelle eingesetzt werden können.
Das Motorsport-Engagement von Toyota ist in der geräumigen Halle durch einen Querschnitt an verschiedenen Fahrzeugen repräsentiert. Für die Formel-1-Zeit von 2001 bis 2009 steht dabei ein TF 102 aus dem Jahr 2002, der aus 3.000 cm³ Hubraum satte 835 PS aktivieren kann. Übertroffen wird diese Leistung noch von einem TS050 Hybrid WEC von 2016, der jahrelang die Langstreckenweltmeisterschaft der Prototypen, vor allem auch das 24-Rennen von Le Mans beherrschte. Dank Hybrid-Technik bringt dieser Bolide aus 2.400 cm³ glatte 1.000 PS auf die Straße. Die zweijährige Teilnahme an der Rallye-Weltmeisterschaft wurde mit dem Toyota Corolla WRC bestritten, für die unter anderem der vielfache Weltmeister Carlos Sainz zahlreiche Siege einfuhr.